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Symbolbild Schweinfurt
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Ausstellung von Ferdinand Hodler: „Die Heilige Stunde“

Über die Kunst

„Es ist die Mission des Künstlers, dem Unvergänglichen der Natur Gestalt zu geben, ihre innere Schönheit zu enthüllen. Der Künstler kündet von der Natur, indem er die Dinge sichtbar macht; er heiligt die Formen des menschlichen Körpers. Er zeigt uns eine vergrösserte, eine vereinfachte Natur, befreit von allen Details, die nichts sagen. […]“ Ferdinand Hodler: Über die Kunst

Universelle Ideen

Ferdinand Hodler (1853-1918) gehört zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten nicht nur der Schweiz, sondern der europäischen Malerei gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Unter dem Einfluss der Pariser und Genfer Symbolisten fand er ab etwa 1890 zu einprägsamen, einzigartigen Bildschöpfungen universeller Ideen wie Liebe, Verzweiflung, Tod und Naturverehrung.

Zwischen 1906 und 1911 schuf Hodler unter dem Titel Heilige Stunde eine Serie von Gemälden, die eine, zwei, vier und sechs Frauen auf einer Rasenbank inmitten von Rosen, inmitten der Natur zeigen. Sie geben sich ihren Empfindungen angesichts der Schönheit der Natur hin und teilen sie wortlos miteinander.

Mensch und Natur

Der Titel und das Sujet suggerieren einen christlichen Zusammenhang – die Frauen auf der Rasenbank erinnern an Darstellungen der Madonna auf der Rasenbank oder im Rosenhag –, doch Hodler ging lediglich von vertrauten Bildtraditionen aus, um eine übergeordnete und überreligiöse Bildsprache für allgemeingültige Themen zu entwickeln.

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Im Falle der Heiligen Stunde beschäftigte ihn die Einheit, die einerseits Mensch und Natur, andererseits die Menschen untereinander verbindet. Die Einheit ist zugleich auch das zentrale Thema seiner Kunsttheorie des Parallelismus. „Das Kunstwerk wird eine neue Ordnung offenbaren, die den Dingen innewohnt, und das wird sein: die Idee der Einheit.“ Ferdinand Hodler: Über die Kunst

Neubelebung von Kult und Mystik

In der Heiligen Stunde zeigen sich zudem Einflüsse der Lebensreformbewegung um 1900 und die Neubelebung von Kult und Mystik in verschiedenen Kunstrichtungen und Künstlergruppen der Zeit, zu denen z. B. der Künstlerorden „Rose + Croix esthétique“ zählte, mit dem Hodler in Verbindung stand.

Im Museum Georg Schäfer befindet sich eine zweifigurige Fassung der Heiligen Stunde als Dauerleihgabe aus Privatbesitz. Das Gemälde wurde bislang noch nicht in Schweinfurt gezeigt.
Von dieser Fassung der Heiligen Stunde ausgehend, macht die Sonderausstellung im Museum Georg Schäfer die Gedankenwelt des Künstlers und seine Arbeitsweise anschaulich.

40 Werke

Die Ausstellung umfasst 40 Werke von Ferdinand Hodler (Gemälde und Zeichnungen), dazu Fotografien, Bücher und Dokumente.

Diese Meldung beruht auf einer Presseinformation des Museum Georg Schäfer.

 

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