33 Jahre AKW
33 Jahre lang wurde Schweinfurt und die Region mit Strom aus dem Atomkraftwerk Grafenrheinfeld versorgt – Aber wie sieht die Stromversorgung nach der Abschaltung aus? Knapp 300 Mitarbeiter sind derzeit noch im KKG beschäftigt – werden nun Arbeitsplätze abgebaut? Und wie läuft der Rückbau überhaupt ab? Das sind alles Fragen, die viele Bürger aktuell beschäftigen. Die wichtigsten Fakten und Antworten haben wir für Euch zusammengefasst.
Was passiert mit den Jobs?
Derzeit sind knapp 300 Mitarbeiter im KKG beschäftigt. Die Zahl des Eigenpersonals würde laut des Betreibers E.ON entsprechend dem Rückbaufortschritt langsam angepasst werden. „Im Schnitt benötigen wir in den nächsten Jahren ca. 200 Mitarbeiter“, so ein Pressesprecher. Statt der Stromproduktion würden diese nun am Rückbau beschäftigt sein.
Die Anpassung erfolge unter Berücksichtigung der notwendigen Fachkunde, die am Standort für die Stilllegung und den Rückbau vorgehalten werden müsse, und sie wird sozialverträglich vonstattengehen, beispielsweise über Vorruhestandsregelungen.
Wie sieht der Rückbau aus?
Einen direkten Rückbau für rund 1, 2 Milliarden Euro beantragte E.ON für Grafenrheinfeld. Direkt abgerissen wird das AKW nicht, denn zuerst müssen die Brennelemente abkühlen, was rund drei bis fünf Jahre dauern kann. In zwei Phasen läuft der Rückbau ab.
Die erste Phase beginnt 2018 und sieht den teilweisen Abbau der Anlagen in allen Gebäuden vor, bis das AKW bis Ende 2020 Brennelementefrei sein soll. In Phase 2 beginnt die Demontage des Reaktordruckbehälters. 2028 sollen alle restlichen Gebäude abgerissen werden, woraufhin 2030 die grüne Wiese aus den 1970er-Jahren wieder sprießen soll.
Rund 3500 Tonnen – etwa ein bis zwei Prozent des gesamten Abfalls – radioaktiven Müll muss E.ON bei dem bevorstehenden Rückbau entsorgen.
Wer versorgt uns jetzt mit Strom?
„Mit dem Wegfall von Grafenrheinfeld werden Stromhändler und Netzbetreiber je nach Marktlage auf andere Erzeugungskapazitäten zurückgreifen“, so ein Pressesprecher von E.ON. Laut Angaben der Main-Post rechne der für die Versorgung in Unterfranken verantwortliche Netzbetreiber Tennet mit keinerlei Versorgungsengpässen. Als unbegründet stufe auch die Staatsregierung Sorgen über einen möglichen Stromausfall ein. Die Bundesnetzagentur sehe die Versorgung als sicher an.