Seit über 50 Jahre verheiratet
Häusliche Gewalt gehört leider schon zum beinahe täglich festen Bestandteil der polizeilichen Arbeit. Dass es dabei aber (fast) keine Altersgrenzen gibt, dies mussten die Beamten am gestrigen Montagnachmittag feststellen, getreu dem Motto „Alter schützt vor Torheit nicht“.
Gegen 16 Uhr wandte sich der Mann, Geburtsjahr 1933, telefonisch an die Polizei und führte aus, dass er nach einem Stadtbesuch heim in die Wohnung im Stadtteil Oberndorf gekommen ist und von seiner Gattin, Baujahr 1938, zwischenzeitlich ausgesperrt worden war.
Telefonbuch über den Kopf gezogen
Sie hatte wieder mal absichtlich den Schlüssel von innen stecken lassen, um ihm den Zutritt zu verwehren. Nach einigem Lamentieren öffnete sie ihm dann endlich die Wohnungstür. Nach einem weiteren Wortgefecht eskalierte die ganze Sache und er bekam das dicke Telefonbuch über den Kopf gezogen. Dem aber noch nicht genug, auch an seinen Haaren soll sie gezogen haben. Davon habe er Kopfschmerzen bekommen.
Ständige Schläge
Dem gegenüber stehen jetzt die Aussagen der Frau. Sie klagte über ständige Schläge, welche beinahe täglich stattfinden. Der heutige Grund der tätlichen Auseinandersetzung wäre in ihrer Weigerung zu suchen, weil sie ihm keinen Kaffee kochen wollte. Daraufhin habe er sie getreten und eine Ohrfeige verpasst. Dadurch sei sie zu Boden gestürzt. Blutergüsse an Armen und Beinen bestätigten ihre Aussagen.
Seit 2 Jahren nicht mehr auszuhalten
Für eine ärztliche Begutachtung brachte sie der Rettungsdienst in ein Schweinfurter Krankenhaus. Wie die Frau noch angab, besteht die Ehe schon seit über 50 Jahren. Aber seit über zwei Jahren wäre es jetzt beinahe nicht mehr auszuhalten mit ihm. Die Tochter wurde vom Vorfall in Kenntnis gesetzt und will sich jetzt um das Weitere kümmern. Gegenseitige Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzungsdelikten wurden eingeleitet.
Diese Meldung beruht auf einem Pressebericht der Polizeiinspektion Schweinfurt.