„Früher war alles billiger“
Im Sommer für die meisten von uns unverzichtbar: Eis. Im Durchschnitt kostet eine Kugel Eis in Schweinfurt zwischen 90 Cent und einem Euro. Für viele ältere bedeutet das: Fast zwei Mark hätte man für eine Kugel gezahlt. Aber ist heute tatsächlich alles teurer oder ist das unser subjektives Empfinden? Und woher kommt das Gefühl, dass wir für alles angeblich mehr Geld ausgeben müssten?
„Früher war alles billiger“ – Eine Aussage, die man von der älteren Generation noch öfter hört. Eine 50 Pfennig-Münze reichte früher, um eine Kugel Eis in der Waffel zu bekommen, so schreibt der Stern. Würde man die Zeit allerdings von 1985 ins Jahr 2015 drehen, würde das Eis laut Angaben des Sterns bei zwei Prozent Inflation für 50 Pfennig mittlerweile nur 46 Cent kosten. Das klingt im ersten Moment vollkommen unrealistisch, ist im Grunde aber ganz logisch: In Großstädten wie Hamburg zahlt man im Durchschnitt 1, 50 Euro für eine Kugel Eis, was bedeutet, dass es jährlich eine Preissteigerung von mehr als sechs Prozent gegeben haben muss.
Subjektives Empfinden
Während über Eispreise und vergleichbar kleine Eurobeträge diskutiert wird, jagen viele von uns den neuesten Smartphone-Trends hinterher. Dinge, wie steigende Preise in der Gastronomie- und Lebensmittelbranche nehmen wir ständig und sofort wahr, andere laufende Kosten mit deutlich höheren Grundpreisen beurteilen wir dagegen ganz anders. Fernseher, Computer und Stereoanlagen sind für uns mittlerweile in fast jedem Haushalt Standard-Geräte. Kauft man sich heute einen Fernseher, zahlt man einen relativ niedrigen Preis im Vergleich zu den Preisen, als die Geräte neu auf dem Markt kamen. Allerdings würden wir solche Preisänderungen kaum wahrnehmen und vergessen, dass diese Preise ebenfalls die Inflationsrate beeinflussen, da wir uns diese Dinge im Schnitt nur alle paar Jahre anschaffen, so schreibt der Stern.
Wer mehr will, lebt teuer
Die jüngere Generation, mittlerweile als „Generation Smartphone“ oder auch „Generation Kopf nach unten“ bezeichnet, ist ständig bereit mehrere hundert Euro bis hin zu rund 1000 Euro für das neueste Smartphone zu zahlen. Wer sich dagegen mit der Vorreiter-Technik, wie dem MP3-Player oder einem einfachen Smartphone zufrieden gibt, kann echte Schnäppchen machen. Laut Angaben des Sterns geht das statistische Bundesamt dabei von „mittlerer Qualität“ aus, das bedeutet: „wer mehr will, lebt teuer.“
Für die Berechnung der Inflationsrate ist das statistische Bundesamt in Deutschland zuständig, das prüft, wie sich die Preise im Laufe der Zeit entwickeln. Dazu wird ein repräsentativer Warenkorb mit alltäglichen Dingen aber auch größeren Anschaffungen und Wertgegenständen sowie Miet- und Energiekosten zusammengestellt. Anhand der Preisentwicklung des Warenkorbs lässt sich die Inflationsrate ablesen, so der Stern.