Christine stellt sich vor
„Ich bin Christine, 30 Jahre, vom Reiseblog Lillies Diary, den hab ich seit 9 Jahren mit meinen Erlebnissen und Erfahrungen fülle. Das Bloggen ist nicht nur meine Leidenschaft, sondern mittlerweile auch mein Beruf. Ich Reise, ich drehe Videos, ich gebe Workshops und alles Drum und Dran, sodass jeder Tag anders ist. Gerade verbringe ich den Sommer am Meer“
Dein ursprünglicher Traum war es scheinbar einmal Modedesignerin zu werden. Wann genau hast du für dich selbst festgestellt, dass dir das Schreiben viel mehr liegt, als das Klamotten designen?
„Das Schreiben war schon immer meine Leidenschaft, ich habe es mit 14 für mich entdeckt und auch für das Schweinfurter Tagblatt geschrieben. Ich fand es mega toll, aber die Schule hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. In Deutsch hatte ich meist eine 4, manchmal auch eine 3. Also nicht die perfekten Vorraussetzungen um zu sagen “ Ich studiere jetzt Journalismus oder Germanistik!“. Da ich schon recht kreativ bin, was mir bei meinem jetzigen Blog auch sehr hilfreich erscheint, bin ich damals auf Modedesign gekommen. Während meiner vielen Praktika in dem Bereich habe ich erst so richtig gemerkt wie der Alltag eines Modedesigners aussieht und fand es nicht so prickelnd. Es war mir einfach zu menschenarm und zu unkommunikativ.
Deswegen war meine nächste Überlegung dann Stylistin zu werden, was sich dann aber auch als nicht ganz so optimal herausgestellt hat. Dann kam ich wieder aufs Schreiben und wollte erst über Mode schreiben, aber dann hat sich herauskristallisiert, dass mir das schreiben über die unterschiedlichen Orte und die Menschen die man dort trifft und kennen lernt viel mehr liegt.“
Womit hat deine Blogger Karriere begonnen?
„4 Jahre war es einfach nur meine Leidenschaft. Es gibt heutzutage kaum jemanden der einen Blog anfängt nur weil er Bock drauf hat. Die meisten fangen an zu bloggen weil sie denken sie können damit schnell das große Geld machen, was definitiv nicht funktioniert. Ich hatte meinen immer einfach aus Spaß und irgendwann hab ich ihn einfach weiter entwickelt. Mit den Videos die ich anbiete und mit den relativ guten Fotos habe ich meinen Blog total professionalisiert. Gemerkt das in meinem Blog mehr steckt habe ich bei meinem Projekt 90 Nächte 90 Betten, als ganz viele Magazine darüber berichtet haben und Leserzahlen enorm gestiegen sind.“

Foto: Christine Neder
Heute schreibst du sehr viel über deine Reisen, hat sich deine Leidenschaft von Kleidung zum Weltentdecken gewandelt oder warst du schon immer reiselustig?
„Ich weiß garnicht ob ich schon immer so reiselustig war. Ich fand Urlaub mit meinen Eltern immer total toll und dieses Gefühl im Urlaub. Mittags am Strand liegen und vor sich hin dößen und das Meer rauschen hören, fand ich schon immer toll. Ich bin das erste Mal mit 17 geflogen und hab auch noch relativ wenig von dieser Welt gesehen. Allerdings habe ich während des Studiums immer meine ganzen Semesterferien irgendwo verbracht, mal drei Monate in London, dann mal einen Monat in New York. Ich habe also schon immer das Reisen mit Praktika verbunden und muss sagen, ja ich habe es schon immer geliebt und konnte es aber während des Studiums nicht so wirklich ausleben, weil ich nicht das Geld hatte und natürlich studieren musste.“
Du bist nicht nur Bloggerin und Kolumnisten sondern auch stolze Autorin von zwei Büchern, die aus außergewöhnlichen Selbstexperimenten entstanden sind. Wie bist du auf die Idee gekommen diese Experimente zu machen?
„Die Ideen zu den Büchern entstanden aus dem Leben heraus. Ich musste damals relativ schnell von München nach Berlin und wollt nicht alleine wohnen, allerdings wollte ich auch nicht in einer WG wohnen. Ich wusste schließlich wie anstrengend das sein kann und am alleine wohnen ist es eben anstrengend, dass man niemanden kennenlernt in der neuen Stadt. Da ich vorher, im Urlaub mit einer Freundin, in Rumänien Couchsurfer kennen gelernt hatte, dachte ich mir das das ein total witziges Experiment wäre. Außerdem kannst du auch in deinem blog jeden Tag darüber schreiben, da wurde es nämlich auch langsam ein bisschen langweilig. So ist die Idee entstanden. Ich wollte Berlin kennen lernen, die Leute kennen lernen und ein paar Geschichten für meinen Blog sammeln.
Bei den Festivals war das ähnlich. Ich habe 26 Jahre kein Festival besucht, weil ich dachte es ist nichts für mich. Und es ist wirklich interessant, wie oft man denkt sich selbst zu kennen. Dann probiert man plötzlich was Neues und lernt sich selbst ganz neu kennen. Ich hatte dann Karten geschenkt bekommen und bin mit Freunden auf mein erstes Festival gegangen. Da ich das mega cool und interessant fand, wie in einem Paralleluniversum. Das wollte ich dann alles mal genauer untersuchen. So bin ich ein großer Fan davon geworden.“
Du behauptest von dir selbst in einem Beitrag, dass du glücklicher bist als andere. Woran liegt das?
„Das beschreibe ich ja wundervoll in diesem Beitrag um das zu erfahren müsst ihr also einfach nur meinen Beitrag dazu auf meinem Blog lesen.“
Wie führt man ein glücklicheres Leben, was würdest du den Lesern raten?
„Ich glaub ich bin glücklicher als andere, weil ich einfach machen kann was ich möchte und will. Ich bin selbstbestimmt, ich kann mir alle Freiheiten der Welt nehmen, damit hab ich aber automatisch auch alle Unsicherheiten dieser Welt. Ich hab aufgehört mich über Dinge aufzuregen die ich nicht ändern kann, entweder ich ändere es oder ich akzeptiere es. Das Reisen macht auf jeden Fall glücklich. Der Weg bis dahin war sehr sehr lange, da mir das auch alles nicht in den Schoß gefallen ist schätze ich mich sehr glücklich das das alle so gut funktioniert hat für mich.“

Christine liebt nicht nur das Reisen, sondern ist auch eine wahre Hundeliebhaberin.
Foto: Christine Neder
Ist das Reisen dein Glücksgeheimnis?
„Das Reisen macht auf jeden Fall glücklich, allerdings ich finde ich es auch schön zuhause zu sein bei Familie und Freunden. Ich glaub es ist die Mischung. Man will ja immer alles. Und ich habe eifach von allem ein bisschen und das ist auch ganz toll. Ich habe natürlich meinen Alltag und meine Routine. Ab und zu zuhause, dann habe ich eine Wohnung in Berlin, da sind meine Freunde, da ist mein Freund und mein Hund. Außerdem kann ich auch ganz viel von der Welt sehen und das ist sehr sehr schön.“
Du kommst sehr viel in der Welt rum und bist zu einem wahren Großstadtkind geworden, vermisst du dennoch manchmal deinen Geburtsort Schweinfurt? Wenn ja was vermisst du?
„Meine Eltern wohnen immer noch in dort, deswegen bin ich sehr oft in Schweinfurt (alle 2Monate). Was ich in Berlin vermisse ist das ich bei meinen Eltern in 5 Minuten mit dem Hund raus kann und im Wald stehe. Im Garten meiner Eltern kann ich noch dazu einen Salatkopf oder Kräuter ernten und zubereiten und das ist wirklich schön. Schweinfurt ist schon was ganz besonderes. Wenn man dort aufgewachsen ist und durch Schweinfurt läuft, kommen einfach so viele Erinnerungen hoch. Dennoch glaube ich doch, dass ich das Großstadtkind bin. Ich vermisse es zwar ,aber man kann ja nicht immer alles haben und ich glaube Berlin ist für mich doch die bessere Wahl.“