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Von li. nach re., oben nach unten: Prof. Dr. Christiane Walter - Foto: Silvana Pechlaner. Sabina Ossyra - Foto: Drew Kaplan. Claudia Greubel - Foto: Matthias Greubel. Dr. Anja Weisgerber. Foto: Tobias Koch.
Von li. nach re., oben nach unten: Prof. Dr. Christiane Walter - Foto: Silvana Pechlaner. Sabina Ossyra - Foto: Drew Kaplan. Claudia Greubel - Foto: Matthias Greubel. Dr. Anja Weisgerber. Foto: Tobias Koch.

Politik, Wissenschaft, Sport, Handel: Starke Frauen aus Schweinfurt

Am Donnerstag, 8. März, dreht sich alles um die Frau! Der Weltfrauentag, Tag der Frau oder Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden geht auf die Zeit um den ersten Weltkrieg zurück. Ziel war die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. Wir haben erfolgreiche Frauen aus Schweinfurt zu ihrem Leben befragt. Jede für sich hat sich beruflich verwirklicht und bringt auf ihrem Gebiet die Stadt nach vorne. 

Dr. Anja Weisgerber, Rechtsanwältin und MdB

Seit 2013 vertritt Anja Weisgerber als Bundestagsabgeordnete die Interessen ihres Wahlkreises in Berlin und ist Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Unterfranken sowie Kreisvorsitzende der CSU Schweinfurt-Land. Zuvor war sie u.a. neun Jahre Mitglied des Europäischen Parlaments. Die gebürtige Schweinfurterin ist verheiratet, hat zwei Kinder und war nach ihrem Jura-Studium zunächst als Rechtsanwältin tätig.

Doch wie kam es eigentlich zu dieser politischen Karriere? „Mit 19 Jahren bin ich in die Junge Union der CSU eingetreten, um meine politische Meinung einzubringen und um die Politik vor Ort im Kleinen mitzugestalten. Eine politische Karriere habe ich nie aktiv verfolgt, habe nach meinem Jura-Studium auch zunächst als Rechtsanwältin gearbeitet, bis ich mehr oder weniger zufällig gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, für das Europäische Parlament zu kandidieren“.

Ihr Tipp an alle Frauen: „Ohne Frauen ist kein Staat zu machen. Frauen repräsentieren mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Die Gesellschaft kann es sich daher nicht leisten, auf die Erfahrungen und Expertise der Frauen zu verzichten. Ich kann allen Frauen daher nur raten, sich einzubringen und politisch zu engagieren – egal in welcher Partei. Wir in der Frauen-Union Unterfranken haben vor einigen Jahren ein erfolgreiches Mentoring-Programm aufgelegt, bei dem erfahrene Mandatsträgerinnen der verschiedenen politischen Ebenen – von der Gemeinderätin bis zur Staatssekretärin – politisch interessierte Damen an die Hand nehmen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

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Prof. Dr. Christiane Walter, Professorin für Maschinenbau

Nach dem Abitur folgte bei Christiane Walter das Studium Maschinenbau und Verfahrenstechnik an den Unis in Darmstadt und Erlangen, danach die Promotion an der Uni Erlangen im Fach Regelungstechnik. Anschließend war sie einige Jahre im Bereich Forschung & Entwicklung und Produktion tätig, bis sie schließlich ihre Stelle als Professorin für die Lehrgebiete Verfahrenstechnik und Regelungstechnik in der Fakultät Maschinenbau der HAW Würzburg-Schweinfurt in Schweinfurt begann.

Auf die Frage hin, warum sie sich dazu entschieden hat, an der Fachhochschule Maschinenbau zu lehren: „Mein früherer Berufswunsch war einmal Lehrerin. Nach drei Jahren Forschung und vier Jahren Produktion bei DuPont im Bereich der Beschichtungstechnik suchte ich eine neue Herausforderung, firmenintern oder außerhalb. Mehr zufällig erfuhr ich von der Stellenausschreibung an der Hochschule. Ich brachte alle formalen Vorraussetzungen mit, das Fachgebiet passte, Lehren als Hauptaufgabe, so bewarb ich mich. (Ein Lehrstuhl an der Uni hätte mich wegen der Managementaufgaben nicht interessiert).“

Ihr Tipp an alle Frauen: „Traut es Euch zu!“

Sabina Ossyra, Profi Radsportlerin

Sabine Ossyra hat sich nach dem Abschluss ihrer Bankausbildung dazu entschlossen, das Abitur nachzuholen und BWL zu studieren, sodass sie mehr Zeit dem Radsport widmen konnte. Die Erfüllung ihrer Träume wurde der „Klassische Frauenradsport in Deutschland“ aber nicht. So orientierte sie sich vor gut einem Jahr um und hat den Fokus auf Fixierennen, weltweit, gelegt. Nebenbei übernimmt Sabina immer häufiger die Sportliche Leiter Funktion bei dem Männerteam „Embrace The World“.

Auf die Frage hin, warum ich mich genau für diesen sportlichen Weg entschieden habe: „Radsport bedeutet Freiheit für mich, man kann frei bewegen, die Welt mit dem Rad entdecken und erlebt immer etwas Neues und lernt ein Haufen interessante und inspirierende Menschen kennen. Den Schritt mich vom Straßenradsport zu trennen, habe ich bewusst gemacht. Frauen bekommen in Europa nicht annähernd so viel Anerkennung im Sport wie Männer. In der Fixieszene allerdings ist dies auf gleicher Ebene.

Es gibt keine Kürzungen der Preisgelder und es sind dieselben Menschenmassen vorhanden, die einen anfeuern. Auch möchte ich mit meiner Funktion bei einem Männerteam aufzeigen, dass wir Frauen die gleichen Fähigkeiten besitzen und genau so ein Männerteam leiten können. Leider werde ich aber hier noch in der Szene belächelt und vor allem in den Afrikanischen Ländern kommt es häufig verstörend rüber, wenn ich als Frau das „sagen“ habe“.

Ihr Tipp an alle Frauen: „Manchmal darf man einfach nicht zu viel nachdenken, sondern einfach machen.“

Claudia Greubel, Inhaberin von Hussel Schweinfurt

Claudia Greubel ist 50 Jahre alt, gebürtige Schweinfurterin und hat ihren Kindheitstraum wahr werden lassen: Bereits im Alter von sieben Jahren wollte sie Verkäuferin werden. „Ich habe sozusagen meinen Traumberuf erlernen dürfen“, erzählt sie uns. Nach ihrer Ausbildung 1982 war der Grundstein hierfür gelegt. Ab 1999 war sie dann als Filialleiterin bei der Confiserie Hussel tätig.

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Warum sich Claudia Greubel zur Eröffnung des Schokoladens entschlossen hat und was ihr an der Arbeit besonders Spaß macht: „Ich dachte von Anfang an, hier werde ich hoffentlich so lange arbeiten, bis ich mal in Rente gehe. Leider entschloss sich ja dann mein Arbeitgeber, die Filiale im Januar 2017 zu schließen. Man bot mir zwar einen Pendlerjob in der Coburger Filiale an, jedoch entschied ich mich gegen dieses Angebot, da die Fahrtstrecke doch sehr langwierig ist und liebäugelte mit der Selbstständigkeit als Franchisenehmerin der Hussel GmbH.

Ich hatte sehr viel Glück, dass ich eine passende Lokalität in der Kesslergasse gefunden hatte, da der Vermieter des alten Ladens bereits anderweitig orientiert hatte. Ich konnte also meinen Traum verwirklichen und meinen eigenen kleinen Schokoladenladen im Februar 2017, 3 Wochen nach Schließung der alten Filiale eröffnen. Was mir an meiner Arbeit Spaß macht? ALLES! Ich liebe diesen Job, ich gehe jeden einzelnen Tag mit Freude auf die Arbeit. Ich bin stolz darauf, was ich alles erreicht habe, nicht zum Schluß auch deshalb, weil mich „meine“ Schweinfurter mögen und mich mit ihren Einkäufen unterstützen, wofür ich sehr dankbar bin!“

Ihr Tipp an alle Frauen: „Traut Euch! Seid mutig und lebt Euren Traum, so wie ich!“

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