Banner
Lichtverschmutzung über Feld. Foto: Michael Sessler
Lichtverschmutzung über Feld. Foto: Michael Sessler

„Licht aus, Schweinfurt“: Aktiv gegen die Lichtverschmutzung

Licht bedeutet Leben. Den Luxus zu haben, das Licht einfach anzuknipsen und damit die Nacht zum Tag zu machen, ist für uns schon lange nichts mehr besonderes. Die negativen Folgen davon werden meist einfach verschwiegen. Michael Sessler versucht daher nun aktiv mit seiner Initiative „Licht aus, Schweinfurt“ auf die Folgen der Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen und das schon mit Erfolg.

Milchstraße ist kaum noch erkennbar

Dunkelheit ist in den meisten Städten ein Fremdwort. Egal ob Straßenlaternen, Schaufenster oder Reklametafeln, all das sind Lichtquellen, die es kaum noch möglich machen, nachts die Milchstraße oder Sternenbilder zu entdecken. Dieses Phänomen wird von der Wissenschaft „Lichtverschmutzung“ genannt und bringt für den Menschen und seine Umwelt erhebliche negative Folgen mit sich.

Biorythmus wird erheblich gestört

Neben der verhinderten Sicht auf den Sternenhimmel, die beispielsweise die Schweinfurter Sternwarte zur Beobachtung fast unbrauchbar macht, wird auch der Biorythmus von Mensch und Tier erheblich gestört. Zugvögel können die Orientierung verlieren, tag- und nachtaktive Tiere kommen sich während der Nahrungssuche in die Quere und Straßenlaternen stellen nun für Insekten eine tödliche Falle dar.

Auch über dem AKW in Grafenrheinfeld ist der Himmel hell erleuchtet. Foto: Michael Sessler

Auch über dem AKW in Grafenrheinfeld ist der Himmel hell erleuchtet. Foto: Michael Sessler

Rectangle
topmobile2

Die Lichter können aber auch ganz konkrete Folgen auf den Menschen haben. So bringt die Beleuchtung in der Nacht den Hormonhaushalt und die innere Uhr aus dem Takt, womit Schlafstörungen folgen. Auch eine Blendung im Straßenverkehr kann zu Unfällen führen.

Online Petition soll Umweltministerin aufmerksam machen

Michael Sessler versucht nun mit seiner Initiative „Licht aus Schweinfurt“ gegen die genannten Probleme vorzugehen. Mit einer Online Petition möchte er die Umweltministerin Svenja Schulze dazu auffordern, verbindliche Regelungen zu Art, Dauer und Stärke von künstlicher (Außen-)Beleuchtung einzuführen und nur dort zu beleuchten, wo es wirklich nötig ist.

Was kann getan werden?

Die Forderung „Licht aus!“ ist natürlich, laut Sessler, nur plakativ zu verstehen. Es geht beim Kampf gegen die Lichtverschmutzung nicht darum, auf alles Licht zu verzichten, sondern darum, Licht gezielt und wohldosiert dort einzusetzen, wo es tatsächlich gebraucht wird. Bei Außenleuchten sollten sich zum Beispiel diese Fragen gestellt werden:

  • Erfüllt das Licht tatsächlich einen sinnvollen Zweck?
  • Strahlt das Licht genau dort hin, wo ich es brauche?
  • Muss das Licht die ganze Nacht brennen? Wann und wie lange brauche ich es wirklich?
  • Ist die Lichtstärke sinnvoll?
  • Ist ein Bewegungsmelder evtl. sinnvoller oder praktischer als ein Schalter?

Mit kleinen Schritten kann schon Einiges getan werden, um der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken, damit wir noch lange einen klare Sicht auf den Sternenhimmel haben.

Banner 2 Topmobile