Höher, schneller, besser! Im Rahmen der BR-Fernsehserie „Bayerische Superlative“ wurde nach ausgefallenen Rekordträgern des Bundeslandes gesucht und ihnen ein Besuch abgestattet. Heraus kam eine bunte Mischung aus Welt-, Bundes- und Guinessrekorden. Wir haben Ausschau nach den skurrilsten und beeindruckendsten Superlativen der Umgebung gehalten – und sind fündig geworden!
Die weltbesten Breakdancer
Weltmeister im Breakdance – darunter stellen sich die meisten wohl eine hippe amerikanische Tänzergruppe vor. Kaum zu glauben, dass tatsächlich die Schweinfurter Breakdancegruppe DDC als weltbeste Breakdance Gruppe gilt! Angefangen mit kleinen Auftritten und der Teilnahme an Battles, arbeitete sich die 1999 gegründete Gruppe aus Schweinfurt stetig die Karriereleiter hoch. Und darf sich mittlerweile mit den Titeln Deutscher Meister, Europameister und zweifacher Weltmeister schmücken!

Schweinfurter Weltmeister – Die Breakdance Gruppe DDC. Foto: Raphael Götz, DDC.
Der höchste Baum Bayerns
Tief in den unterfränkischen Wäldern verbirgt sich ein Rekord, den man kaum übersehen kann – und doch wurde lange nach ihm gesucht. Endlich wurde der höchste Baum Bayerns gefunden: und zwar im Spessart bei Collenberg, einer kleinen Gemeinde nur knapp eine Stunde von Schweinfurt entfernt. 63,33 Meter zählt die 110 Jahre alte Douglasie. Seine Rekordgröße verdankt der Nadelbaum der warmen Region, der guten Bodenbeschaffung und ausreichend Licht.
Dieser Rekord kommt dem unterfränkischen Riesen übrigens sehr zugute. Denn besonders alte und markante Bäume bekommen von den Bayerischen Staatsforsten dank des sogenannten „Methusalem Konzepts“ einen besonderen Schutzstatus. Der Nadelbaum darf nun in Ruhe alt werden und wird nicht gefällt.

Der höchste Baum Bayerns steht im Spessart in Collenberg. Foto: Pascal Höfig
Der kleinste Berg Bayerns
Die Zugspitze ist klar der größte Berg Deutschlands. Doch wo findet man eigentlich den kleinsten Berg Bayerns? Na im einstündig entfernten Kahl am Main in Unterfranken! Der sogenannte „Birkenkopf“ ist nur winzige 1,20 Meter hoch und damit eindeutig der kleinste Berg, zumindest in unserem Bundesland. Bei solch einer Mini-Höhe fragt man sich natürlich – ab wann gilt ein Hügel eigentlich als Berg? Ganz einfach: er sollte einen Namen tragen, die Höhe muss bekannt sein und er muss in topografischen Karten erscheinen.
Stärkste deutsche Frau in Europa
Baumstämme heben oder LKWs ziehen, für Sandra Bradley aus Nürnberg ist das kein Problem. Die 29-Jährige ergatterte sich im letzten Jahr den Weltmeistertitel der „Strong Woman“, einem Pendant zum amerikanischen Extremsport „Strong Man“. Und gilt außerdem als stärkste deutsche Frau in Europa.
Doch was genau versteht man unter der Sportart „Strong Woman“? Alles in allem dreht es sich hierbei um die pure Muskelkraft, getestet an unterschiedlichsten Kraftstationen. So müssen Teilnehmer beispielsweise bis zu 100 kg schwere Beton- und Stahlkugeln stemmen, LKWs ziehen oder auch 250 kg-Traktorreifen umwuchten. In der BR-Sendung „Bayerische Superlative“ bewies sie ihre enormen Kräfte, indem sie mithilfe eines Gestells zwei ausgewachsene Männer und zusätzliche 230 kg Gewicht 15 Meter weit trug. Der Titel „Strong Woman“ passt auf die Nürnbergerin also wie die Faust aufs Auge!
Weltrekord der Musikauftritte
Das Bad Kissinger Kurorchester spielt sich mit seinen Auftritten nicht nur in die Herzen der Zuhörer – nein, sogar auch ins Guiness World Record Buch. Das Orchester aus Bad Kissingen zählte insgesamt 727 Aufritte im Jahr 2017. Eine Quote, die bisher kein anderes Musikensemble weltweit knacken konnte. Damit halten die fleißigen unterfränkischen Musiker den Weltrekord der meisten Konzerte in einem Jahr – mit bis zu drei Auftritten täglich mehr als verdient!
Kleinste Zeitung Deutschlands
In Ostheim vor der Rhön wird die kleinste Zeitung Deutschlands produziert. Genauer gesagt, die Zeitung mit der kleinsten Auflage. Gerade mal 800 Exemplare werden von der Ostheimer Zeitung gedruckt. Zum Vergleich: die Süddeutsche Zeitung druckt täglich eine Auflage von 350.000 Stück!
Grund hierfür mag sein, dass hinter der Ortszeitung kein großes Verlagshaus steht, sondern die vierköpfige Traditions – Verlegerfamilie Gunzenheimer. Von der Recherche übers Schreiben bis hin zum handgemachten Druck, alles wird von Mama, Papa, Sohn und Neffen eigenhändig gestemmt. Und die geringe Auflage deutet keinesfalls auf Desinteresse der Leser hin – ganz im Gegenteil, jeder vierte Ostheimer hat die Zeitung mit den Top-News rund ums Städtchen abonniert!