Die Nachfrage nach Wohnraum steigt auch in Schweinfurt kontinuierlich. Die Lösung scheint der Bau von neuen Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten. Das Problem dabei: die Mieten der Neubauwohnungen sind meist unbezahlbar für den Durchschnittshaushalt. In Schweinfurt bewegen sich die Mieten im mittleren Bereich. Das beweist eine Studie, die vom ARD-Magazin „Panorama“ in Auftrag gegeben wurde.
Über ein Viertel des Einkommens für Miete
Obwohl immer mehr neuer Wohnraum geschaffen wird, müssen deutschlandweit viele Haushalte rund 27 % ihres Nettoeinkommens für die Miete von Neubauwohnungen aufwenden. Das ist nicht nur ein Problem in Großstädten wie Frankfurt und Berlin, sondern auch in kleinen Städten wie Schweinfurt. Hier muss ein durchschnittlicher Haushalt nämlich für eine 3-Zimmer-Neubauwohnung rund 26,1 % des Nettoeinkommens bezahlen, was nur minimal unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Die Mietbelastungsquote liegt damit fast 10 % höher als im Landkreis, wo der durchschnittliche Haushalt nur rund 16,7 % des Nettoeinkommens in die Miete investiert.
Für mehr als 33 % Wohnungen nicht bezahlbar
Mehr als 33 % der Durchschnittshaushalte können sich in Schweinfurt keine der angebotenen Wohnungen leisten. Etwas besser verhält es sich im Landkreis: hier sind für den Durchschnittshaushalt weniger als 33 % der Wohnungen zu teuer. Mit Ausnahme von Würzburg hält sich dieser Wert im gesamten Regierungsbezirk. Dort sind es rund 66 %, was doppelt so viel ist wie in Schweinfurt.
Mieten in der Stadt teurer als auf dem Land
Die Miethöhen für Neubauten befinden sich in Schweinfurt im mittleren Bereich, hier sind sie mit 9,73 € pro Quadratmeter sogar unter den kreisfreien Städten Unterfrankens am günstigsten. Einen großen Kontrast gibt es zum Landkreis, hier sind die Mieten der Neubauwohnungen mit durchschnittlich 6,74 € pro Quadratmeter deutlich günstiger als in Schweinfurt selbst. Grund hierfür sind neben den hohen Bodenpreisen die hohen Baukosten, die mit den Mieten kompensiert werden sollen.
Mietbelastungen wohl noch höher
Bei den Erhebungen wurde das durchschnittliche Einkommen verwendet, was bedeutet, dass die Belastung in der Realität für viele einzelne Haushalte wohl noch viel größer ist. Das liegt daran, dass es mehr Menschen mit niedrigen Einkommen als mit sehr hohen Einkommen gibt.