Nachdem kürzlich bekannt wurde, dass es beim diesjährigen Schweinfurter Volksfest im Festzelt kein Schweinfurter Bier mehr geben wird, soll von der Stadt auf Betreiben des Festwirtes nun auch ein Maßkrugverbot außerhalb des Zeltes verhängt werden. Es wird u.a. mit dem Aspekt der Sicherheit argumentiert. Die regionalen Brauereien Roth Bier, Ulrich Martin und Wernecker, die ihr Bier auf dem Festplatz ausschenken, halten von diesem einseitigen Verbot überhaupt nichts, sondern sehen dies als nicht zu rechtfertigenden Wettbewerbsnachteil. Ein Schreiben an Oberbürgermeister Remelé wurde bereits verschickt.
Die Stadtratsfraktion der Grünen stellt sich ebenfalls auf die Seite der regionalen Bieranbieter und fordert in einem gemeinsamen Antrag mit proschweinfurt an die Stadtverwaltung, das einseitige Maßkrugverbot umgehend wieder aufzuheben.

Das Schweinfurter Volksfest 2018. Foto: Dirk Flieger
Im Schreiben der regionalen Brauereien an den Oberbürgermeister heißt es:
„Das Maßkrugverbot mit dem Argument der Sicherheit zu unterstreichen, erscheint ein wenig konstruiert. Eine Verletzungsgefahr durch Scherben birgt nicht nur ein Maßkrug, sondern alle Glasgegenstände in sich. Ein Halbliterkrug zerbricht ebenso wie ein Maßkrug oder eine Glasflasche. Ein generelles Verbot des Umhertragens von Glasgegenständen aller Art erscheint da sinnvoller und glaubwürdiger.
Gleiches gilt für den Aspekt, ein Maßkrug könne als Waffe dienen. Einschlägige Urteile des BayVGH beziehen sich immer auf Gläser, Flaschen etc. generell und in ihrer Gesamtheit und nicht auf einzelne Glasgebinde und Ausschankbetriebe. Darauf hinzuweisen, das Zelt sei bewacht und im Gegensatz zu den anderen Ausschankstellen ein geschlossener Raum, hinkt ebenfalls. Der Außenbereich (…) ist nicht geschlossen, Gegenstände aller Art sind leicht über den Zaun zu reichen oder ungehindert hinaus zu tragen. Um dies zu verhindern, müsste der Außenbereich mittels bauzaunhoher, dichter Umbauung umzäunt werden.“
Chancengleichheit muss gewahrt werden
Weiter betonen die Brauereien, dass für ein schönes, gemeinsames Volksfest Chancengleichheit gewahrt werden muss: „Wir alle wollen ein attraktives Schweinfurter Volksfest: die Stadt, die Schausteller, die Lieferanten und ganz besonders die Besucher. Sie bitten darum, dass wir alle an einem Strang ziehen sollen. Dabei wäre bitte zu beachten, dass die Richtung entscheidend ist. Einseitige Entscheidungen enden oftmals in einer Sackgasse. Wir ziehen gerne mit, aber nicht zum Vorteil eines Einzelnen und zum Nachteil aller anderen. Darum bitten wir Sie das Maßkrugverbot wieder aufzuheben und die Chancengleichheit zu wahren.“