Ehemals vor den Toren der Stadt Schweinfurt gelegen, hat der Ort inzwischen eine fast 200-jährige Geschichte. Das Harmoniegebäude einschließlich Gartenanlagen steht an der Stelle eines ehemals sumpfigen Sees im Stadtgraben beim Äußeren Brückentor, das 1832 abgebrochen wurde. Das heutige Naturkundemuseum wurde 1833 nach Plänen des Würzburger Architekten und Malers Anton Daug in klassizistischem Stil erbaut und diente einst als „Vereinslocal“ der Harmonie-Gesellschaft. Das „Vogelschützerhäuschen“ an der östlichen Grundstücksgrenze war Teil der zugehörigen Außenanlagen und beherbergte u. a. die Kegelstube der angrenzenden Kegelbahn. Jetzt wurde hier eine neue behindertengerechte Toilettenanlage fertig gestellt.
Gesamtkonzept der Neugestaltung Mainlände
Seit dieser Zeit erfuhr das Anwesen viele Veränderungen; heute verbindet das Harmonie-Gebäude nur noch der Name mit dem Gesellschaftsverein. 1958 wurde es um fünf Meter verkürzt, um Platz für die neue Mainbrücke zu schaffen, im ehemaligen Vereinsgarten standen Fahrzeuge und Müllcontainer. Im Rahmen der Neugestaltung der Mainlände hat die Stadt Schweinfurt ein Gesamtkonzept entworfen, dass eine wesentliche Aufwertung der Situation bewirkt hat.

Die neue Toilettenanlage im ehemaligen Vogelschützerhäuschen. Foto: Dirk Flieger
Nach Auslobung eines Planungswettbewerbs wurde 2009 mit der Neugestaltung der Mainlände begonnen. Die Parkplätze auf dem Bahntunnelbauwerk und am denkmalgeschützten Harmoniegebäude wurden aufgelöst. Eine abgrenzende Brüstungswand auf dem Bahntunnel wurde beseitigt. Eine großzügige Treppenanlage mit einer elliptisch geformten Pflanzinsel bildet den neuen Eingang von der Stadt kommend zum Ufer des Mains. Erhalten werden konnten der alte Baumbestand mit den zwei mächtigen Platanen und das bis dahin vom Vogelschutzverein genutzte kleine Fachwerkgebäude.
Gesamtkosten von 250.000 €
Nach dem Auszug der Vogelschützer wurde beschlossen, das nun freigestellte Gebäude in seiner denkmalgeschützten Substanz wieder herzurichten und einer neuen Nutzung zuzuführen. Verwirklicht wurde nun in Abstimmung mit dem Behindertenbeirat der Teilbereich Toilettenanlage, der im Erdgeschoss des Gebäudes eingerichtet wurde. Zur Verfügung steht auch eine separate Behindertentoilette, die mit Euroschlüssel rund um die Uhr benutzbar ist.
Möglich gemacht hat dies auch eine großzügige Förderung aus Mitteln der Städtebauförderung, die einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten von 250.000 € übernommen hat.