Scrollt man durch Instagram, so befindet sich gefühlt immer ein Bekannter auf Asienreise und postet gerade sein größtes Abenteuer: Heuschrecken am Spieß, Mehlwürmer zwischen den Essstäbchen oder frittierte Larven zum Mittagessen. Aber hey, man muss gar nicht nach Thailand reisen, dieses Urlaubsgefühl bekommen nun auch alle Daheimgebliebenen! Seit Anfang August gibt es bei Lidl frittierte Insekten zu kaufen. Yum! Yum! Und da wir nicht Schweinfurt City wären, wenn wir die etwas anderen Snacks nicht für euch testen würden, haben wir uns in der Redaktion getraut.
Der erste Eindruck
Wenn man an das Essen von Insekten denkt, denkt man irgendwie zuerst an das Dschungelcamp bei RTL. Z-Promis, die in den Tiefen Australiens die schlimmsten Dramen durchleben und in jeder zweiten Sendung irgendwelche lebendigen Sechs- oder Achtbeiner herunterwürgen. Ein bisschen ekelt man sich schon davor, ein frittiertes Insekt zu essen. Aber wieso eigentlich? Was ist schon dabei? Kühe, Schweine und Huhn essen wir doch auch. Warum also nicht etwas proteinreiches? Okay, wir wagen uns an den Teller …
Auf den ersten Blick sehen die kleinen Tierchen ziemlich unspektakulär aus. Das einzige, was wir sehen können, ist frittierte Kruste. Schaut man dann ein wenig genauer hin, sieht man die Augen, Flügel und Rillen. Vielleicht verschwindet unser Mut nun doch?

Geröstete Grillen als Snack. Foto: Dominik Ziegler
Das Geschmackserlebnis
Die gerösteten Grillen gibt es nun bei Lidl in zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen: Sweet Chilli & Lime oder BBQ. Die kleinen Tütchen enthalten 12g und kosten 1,49 Euro, circa 12,40 Euro die 100g also. Eiweiß liegt bei 41 g/100g und Kohlehydrate bei 16,1 g/100g. Zusätzlich gibt es noch Allergiehinweise auf Krusten, Schalentiere, Milben/Hausstaub, Nüsse, Erdnüsse und Sesam. So viel zu den Key-Facts.
Wir machen die Tüte auf … Beim Aufreißen kommt uns ein leicht würziger Geruch entgegen, ähnlich wie bei Chips. Nun wagen wir uns an die kleinen Tierchen. Wie wird wohl das Drauf-Beißen sein? Das Kauen war ähnlich wie beim Essen von Krabben: leicht knackig. Der Geschmack war ein wenig undefinierbar, sehr salzig und wenig scharf. Von den Insekten schmeckt man eher nichts, viel mehr hat man das Gefühl, als würde man pure Gewürzmischungen kauen. Und der Nachgeschmack davon hält wirklich sehr lange an…
Tipp der Redaktion: Eine Tasse Kaffee lässt ihn sofort verschwinden.

Wir testen für Euch: Geröstete Grillen. Hui oder pfui? Foto: Dominik Ziegler.
Darum solltest Du Insekten essen
Lidl startete Anfang August seine neue Eigenmarke „My Street Food“ und versucht wohl, noch unentschlossene Kunden überzeugen zu wollen. Auf der Rückseite der Packung sind Gründe aufgeführt, wieso man Insekten anderen Tierprodukten vorziehen sollte. „Insekten sind köstlich, nahrhaft und dazu nachhaltig“, heißt es dort. „Sie sind reich an Proteinen und verbrauchen weniger der wertvollen Ressourcen unseres Planeten als herkömmliches Fleisch.“ Dem beigefügten Tortendiagramm zufolge (übrigens eine sehr schöne Darstellung), benötigt man zur Herstellung von 1 kg Protein durch Insekten lediglich 1 Liter Wasser und 1.700 Gramm Futter. Bei Kühen vergleichsweise sind es 22.000 Liter Wasser und 10.000 Gramm Futter.
Gegrillte Grillen – auch etwas für Dich?
Wir haben uns gewagt – sind aber leider nicht wirklich überzeugt. Uns hat die Neugierde getrieben und als kleiner Witz ist es auch ganz cool. Aber regelmäßig? Wohl eher nicht. Aber was ist mit Dir? Sind gegrillte Insekten etwas für Dich oder schrecken dich ihre kleinen Beinchen und Flügelchen eher ab? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar, wir freuen uns auf deine Meinung!