Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sucht gemeinsam mit dem deutschen Hotel- und Gaststättenverband Deutschlands (DEHOGA) beste Kinderspeisekarte. Worauf es dabei ankommt? Auf eine vielfältige Auswahl von gesunden und ausgewogenen Speisen mit kinderfreundlicher Aufmachung.
Alle gastronomischen Betriebe in Deutschland können bei dem Wettbewerb „Ausgezeichnet! Deutschlands beste Kinderspeisekarten“ mitmachen und zeigen, wie vielseitig und geschmackvoll Speisenangebote für Kinder sein können. Alle Infos für Gastronomen gibt’s auf der Webseite des BMEL, Einsendeschluss ist übrigens der 31. Januar 2020.
Hintergründe: so kam es zur Aktion
Anlass zur der Aktion ist die bundesweite Studie der Universität Heidelberg zu Kindergerichten in der Gastronomie, deren Ergebnisse Anfang Februar zu Diskussionen geführt hatten. Laut Studie wurden auf den untersuchten Kinderspeisekarten etwa 70 Prozent der Gerichte aus ernährungswissenschaftlicher Sicht als ungesund bewertet, da sie eine hohe Energie- und gleichzeitig eine geringe Nährstoffdichte aufwiesen.
Oftmals fand sich, so ein Artikel der FAZ, in der Auswahl der Kindergerichte eine beträchtliche Anzahl an hochverarbeiteten Produkten (z.B. panierte Schnitzel, Würstchen, Pommes etc.). Auf den Kinderspeisekarten der 500 ausgewählten Restaurants wurden insgesamt 1877 Gerichte speziell für Kinder angeboten. Eingeschlossen in die Studie wurden Restaurants mit herkömmlicher Bedienung.
54,2 Prozent der Gerichte enthielten frittierte Kartoffelprodukte
54,2 Prozent der Gerichte enthielten Pommes Frites oder andere frittierte Kartoffelprodukte. Das am häufigsten angebotene Gericht war „Schnitzel oder Chicken Nuggets mit Pommes Frites“ (28,7 Prozent). Nur 11,6 Prozent der Gerichte enthielten Rohkost oder Salat. 33,7 Prozent enthielten Gemüse.
Daraufhin hatte die Bundesministerin Julia Klöckner am 19. März 2019 die Wissenschaftler der Universität Heidelberg, den Präsidenten und die Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes, einen Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) sowie die Leiterin des Instituts für Kinderernährung Analyse der Studienergebnisse ins Ministerium eingeladen – und u.a. wurde die Aktion „Ausgezeichnet! Deutschlands beste Kinderspeisekarten“ ins Leben gerufen.
Wie vielfältig sind Kinderspeisen in Schweinfurt?
Auch Schweinfurts Restaurants könnten in Sachen ausgewogene Kindergerichte etwas nachziehen. Hier gibt es ebenfalls viele Gastronomien, die leckeres und gesundes Essen anbieten, aber leider die Kinderspeisen etwas vernachlässigen. Falls es überhaupt ein Kindermenü gibt, dann findet man klassische Gerichte wie Pommes, Schnitzel und Spaghetti mit Tomatensoße auf der Liste.
Wer gerne bewusst essen gehen möchte, kann beim Sowl & Bowl oder in der Zeitbar vorbeischauen. Dort werden z.B. auch vegetarische und vegane Gerichte angeboten. Das Restaurant Löwenzahn hat es schlau gemacht: Dort werden einfach Juniorportionen angeboten. Das bedeutet, jedes Gericht gibt es auch eine Portion kleiner. Vielleicht habt ihr ja den ultimativen Tipp, wo Kids in Schweinfurt ein ausgewogenes Gericht bekommen? Oder findet ihr, dass, wenn man schonmal ins Lokal geht, es ruhig Schnitzel mit Pommes sein dürfen?
Es geht auch anders
Es gibt schon einige Restaurants, die als Vorbild für gesunde Kinderspeisekarten dienen können. Darunter ist auch „The Westin Grand“ in München. Seit Jahren schon setzen sie auf eine gesunde Alternative für Kinder. Und das mit Erfolg! Ihr Motto „Kids eat well“ gehört zum Teil der weltweiten Wellbeing-Kampagne des Westin Hotels. Angeboten werden frische Gerichte mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Nüssen. Die Speisen werden zudem spielerisch hergerichtet, denn das Auge isst schließlich mit.