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Blick auf den Rossmarkt in Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig
Blick auf den Rossmarkt in Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig

Das finden Zugezogene in Schweinfurt merkwürdig

Wie jede Stadt und Region hat auch Schweinfurt so seine Eigenheiten. Wer neu zugezogen ist, weiß ganz genau, was gemeint ist – was für die Ortsansässigen total normal ist, ist für Außenstehende eher merkwürdig. Aber kein Problem, wir klären Euch auf: Diese Dinge muss man in Schweinfurt erst richtig kennenlernen, um sie verstehen zu können:

Schlachtschüssel essen

Kulinarisch gibt es für Zugezogene ja in jeder Stadt Neues kennenzulernen, so auch in Schweinfurt.  Laut Aussagen der Schweinfurt City-Fans ist die Schlachtschüssel traditionell „schweinfurterisch“. „Eine was..?“, fragt sich jetzt bestimmt so mancher Auswärtige. Keine Angst, es ist nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt – aber dennoch Geschmackssache: Es handelt sich dabei um eine Art Schlachtplatte, bei der verschiedene Teile des Schweins in „sieben Gängen“ gegessen werden.

6 Fehler, die nur Zugezogene machen

Das Besondere an der Schweinfurter Schlachtschüssel ist, dass es sich hier eher um ein geselliges Fest handelt. Auch ist das Gericht auf keiner Speisekarte zu finden und gegessen wird stets von großen Holzbrettern – Teller gibt es nicht. Dazu noch ein Roth Bier und guten Appetit! Wer es nicht kennt, wird sich anfangs aber etwas schwertun, das Ganze nicht merkwürdig zu finden.

Sachs und Horten

Veränderungen werden in Schweinfurt nicht immer gut aufgenommen – so auch, wenn es nur um Namensänderungen geht. Sagt jemand, er arbeite bei Schaeffler, mag das wohl richtig sein, doch aus Schweinfurt kommt er sehr wahrscheinlich nicht. Bei den Schweinfurtern ist und bleibt es der Kufi. Auch spricht man hierzulande vom Sachs und nicht von ZF Friedrichshafen. Und auch der Horten ist in den Köpfen von vielen Schweinfurtern noch fest verankert, damit ist der heutige GALERIA Kaufhof gemeint. Doch warum nennt man das Kind nicht beim Namen? Nun, das verstehen wohl nur die Schweinfurter.

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ZF-Gebäude in Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig

ZF-Gebäude in Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig

Schnüdel – Wie bitte?

Was Benennungen betrifft, ist Schweinfurt ja ganz eigen, wie wir eben festgestellt haben. So gibt es auch Namen, mit denen man als Nicht-Schweinfurter einfach nichts anzufangen weiß, wie beispielsweise „Schnüdel“. Ganz von allein würde man wahrscheinlich nie darauf kommen, wer oder was die „Schnüdel“ sind. Auflösung: So wird der städtische Sportverein FC Schweinfurt von 1905 genannt.

Fußball in Schweinfurt. Symbolfoto: Pascal Höfig

Fußball in Schweinfurt. Symbolfoto: Pascal Höfig

Das kann man als Außenstehender vielleicht schlecht nachvollziehen, für die Schweinfurter und die Region ist es aber ein gängiger und unersetzlicher Begriff. Es heißt, der Verein besticht mit 110 Prozent Leidenschaft und Tradition. Neben den Fußballern, die ihre Heimspiele im Willy-Sachs-Stadion austragen, wird bei den „Schnüdeln“ zum Beispiel auch Korbball, Faustball oder Hockey gespielt.

Warum wir Schweinfurter Schnüdel heißen

Als Zugenzogener scheut man sich anfangs immer „Schnüdel“ zu sagen, weil es zugegebenermaßen ein sehr merkwürdiger Begriff ist, aber man wird sich schnell daran gewöhnen.

Alltägliches Meckern

Es gibt keinen ordentlichen Supermarkt, der ÖPNV ist nicht zufriedenstellend, die Innenstadt stirbt aus, das Angebot auf dem Weihnachtsmarkt ist eintönig… Ja das ganze Jahr über haben die Schweinfurter etwas, woran sie meckern können. Wer als optimistischer Sonnenschein nach Schweinfurt zieht, dem wird das ganz schnell auffallen. Das Kritisieren gehört zur Tagesordnung und Zufriedenheit wird auch nur selten zugegeben. Das kann einem schon mal auf die Nerven gehen, wenn man die Meckereien nicht gewohnt ist – aber so sind sie eben, die Schweinfurter.

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