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Erste Hilfe in Corona-Zeiten. Foto: Johanniter/M. Bönisch
Erste Hilfe in Corona-Zeiten. Foto: Johanniter/M. Bönisch

Tag der Ersten Hilfe: Helfen kann jeder!

Vielen Menschen ist unwohl bei dem Gedanken, Erste Hilfe leisten zu müssen, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen. „Dabei kann nur derjenige etwas falsch machen, der gar nichts tut“, betont Simeon Wohlleber, Ausbildungsleiter bei den Johannitern in Unterfranken. Zum Tag der Ersten Hilfe am 11. September gibt es Tipps und die wichtigsten Verhaltensregeln bei einem Notfall.

Die fünf wichtigsten Verhaltensregeln

1. Überblick verschaffen. Um die Situation einschätzen zu können, sollte man sich zunächst einen Überblick verschaffen: Was ist passiert? Ist jemand verletzt? Wenn ja, wie viele Verletzte gibt es? Sind diese ansprechbar? Sind schon andere Helfer aktiv?

2. Sich selbst und andere schützen. Dies spielt insbesondere bei Unfällen im Straßenverkehr eine wichtige Rolle.  Warnblinklicht einschalten und langsam an die Unfallstelle heranfahren. Fahrzeug mit ausreichendem Abstand parken und Warndreieck aufstellen. Auf dem Weg zur Unfallstelle, wenn möglich, hinter der Leitplanke laufen. Dann die Zündung des Unfallwagens abstellen und auf Anzeichen eines Brandes achten.

3. Retten aus dem Gefahrenbereich. Droht dem Verunfallten eine Gefahr, z. B. durch Feuer oder Rauch, sollte man den Betroffenen mit Hilfe des sogenannten Rautek-Rettungsgriffes aus dem Gefahrenbereich bringen. Dazu mit beiden Händen von hinten unter seinen Achseln durchgreifen und einen möglichst unverletzten Arm mit beiden Händen umfassen.

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4. Notruf absetzen: Den Rettungsdienst unter der Rufnummer 112 alarmieren. Wenn sich jemand in der Leitstelle meldet, darauf konzentrieren, die folgenden W-Fragen zu beantworten: Wo hat sich der Notfall ereignet? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Welcher Art sind die Verletzungen? Wichtig: Nicht auflegen, sondern auf Rückfragen warten!

5. Erste Hilfe leisten: Prüfen, ob die verletzte Person bei Bewusstsein ist und ob sie normal atmet. Ist der Betroffene ohne Bewusstsein, die Atmung aber normal, ihn in die stabile Seitenlage bringen. Atmet der Betroffene nicht oder ungleichmäßig, muss umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Am wichtigsten ist dabei die konsequent und möglichst lückenlos durchgeführte Herzdruckmassage – 100 bis 120 Mal pro Minute. Wiederbelebung fortsetzen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Gegebenenfalls mit anderen Helfern abwechseln.

Erste Hilfe und Corona

Gerade in der aktuellen Zeit sind viele Menschen besorgt um ihre eigene Gesundheit und wollen sich selbst schützen. Aber wie kann man bei einem Notfall helfen, ohne sich selbst unnötig zu gefährden und eine Ansteckung mit Covid-19 zu riskieren?

„Grundsätzlich gilt: Einen Notruf abzusetzen und die Unfallstelle abzusichern, ist das Minimum im Notfall. Das gilt genauso während der Corona-Pandemie“, so Simeon Wohlleber.

Was man außerdem beachten sollte:

  • Ist der Verletzte an Corona erkrankt oder der Ersthelfer ist sich unsicher, kann auf eine Beatmung verzichtet werden. Um das Risiko einer Tröpfcheninfektion zu minimieren, kann das Gesicht des Betroffenen mit einem Tuch oder einem Kleidungsstück abgedeckt werden.
    • Gehört man selbst zu einer Corona-Risikogruppe, sollte man andere Personen auffordern, Erste Hilfe zu leisten. Ist niemand in der Nähe, versuchen, so gut es geht und mit angemessenem Sicherheitsabstand zu helfen.

Erste-Hilfe-Kurs besuchen

Die wichtigsten Handgriffe der Ersten Hilfe lernt man am besten in einem Erste-Hilfe-Kurs. Damit diese im Notfall ohne langes Nachdenken abgerufen werden können, raten die Johanniter, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen – am besten alle zwei Jahre.

Ein Erste-Hilfe-Kurs dauert acht Stunden und kostet 60 Euro. Neben dem Basiskurs bieten die Johanniter in Unterfranken weitere Module an, wie etwa „Erste Hilfe am Kind“. Weitere wichtige Infos und Erklär-Videos zu verschiedenen Erste-Hilfe-Themen finden Sie unter www.johanniter.de/corona-erste-hilfe.

Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Johanniter-Unfall-Hilfe-e.V. Unterfranken.

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