„Gerade Krisenzeiten wie diese zeigen in vielen Facetten das Schlechte in den Menschen.“ Die Schweinfurter Band „Shores Of Lunacy“ macht in ihren Songs besonders auf unschöne Themen der Gesellschaft aufmerksam. Im Interview berichtet Gitarrist Tobi über ihren Musikstil und wie sie private Themen in den Texten widerspiegeln.
Neu und frisch
Schweinfurt City (SwC): Stell Dich doch mal kurz vor!
Tobi: Hi! Ich bin Tobi (27), Gitarrist und Clean-Sänger der Deathcore Band „Shores Of Lunacy“.
SwC: Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, eine Band zu gründen?
Tobi: Teile unserer Band spielen bereits seit Jahren zusammen, oder haben bereits in unterschiedlichen Bands zusammen Konzerte gegeben. Nachdem diese Bandprojekte ihr Ende gefunden hatten, haben wir uns für etwas Neues und Frisches zusammengeschlossen.
Die Küsten des Wahnsinns
SwC: Wie seid Ihr zu Eurem Bandnamen gekommen?
Tobi: Nüchtern betrachtet ist vieles, was in unserer Welt passiert, Wahnsinn, der einen in vielen Fällen sprachlos werden lässt. Globale und gesellschaftliche Entwicklungen erscheinen einem oft als realitätsfern, unlogisch und grausam. Viele Menschen finden sich so als „Schiffbrüchige“ in unserer neuen Welt, für uns die Küsten des Wahnsinns – „Shores Of Lunacy“.
SwC: Wer ist alles Teil Eurer Band?
Tobi: Gegründet haben wir die Band zusammen mit meinen alten Bandkollegen von Ed Is Dead, Lino und René. Bald darauf haben wir unseren Sänger Mini ins Boot geholt, den wir von seiner vorherigen Band Kaioken kannten, jüngst haben wir noch unser Schlagzeugbiest Marvin an Land ziehen können.
Facetten der Schattenseiten
SwC: Wie würdet Ihr Euren Musikstil bezeichnen?
Tobi: Wir würden unseren Stil als Deathcore bezeichnen, dabei lassen wir uns jedoch immer wieder von angrenzenden Genres, wie zum Beispiel Metalcore, Djent oder Black Metal inspirieren und beeinflussen, um dem Stimmungsbild der jeweiligen Songs gerecht zu werden.
SwC: Vor kurzem wurde Eure EP veröffentlicht. Woher nehmt Ihr die Inspirationen für Eure Songs?
Tobi: Gerade Krisenzeiten wie diese zeigen in vielen Facetten das Schlechte in den Menschen. Bei den meisten Themen, die wir in unseren Songs verarbeiten, sind wir entweder selbst betroffen oder haben Leute in unserem nahen Umfeld, mit denen wir an unseren Texten arbeiten.
Solange die Menschheit weiterhin Scheiße baut, sollten uns die Ideen nicht ausgehen. Es gibt viele Themen, die uns beschäftigen. Soziale Ungerechtigkeiten, institutioneller Rassismus, Depressionen und gesellschaftliche Ignoranz, um nur mal einen Teil zu nennen.
Sichtbar machen
SwC: Was möchtet Ihr mit Eurer Musik erreichen?
Tobi: Wir wollen mit unserer Musik den Egoismus, die Korruption, die Gier und den moralischen Verfall der Menschheit behandeln. Gleichzeitig beschäftigen wir uns aber auch mit inneren Konflikten und psychischen Krankheiten, da diese aufgrund ihrer „Unsichtbarkeit“ in unserer Gesellschaft oft kleingeredet oder sogar verleugnet werden.
SwC: Was sind Eure Pläne für die Zukunft?
Tobi: Es war eine lange Zeit ohne richtige Konzerte oder Festivals. Wir haben es vermisst wieder auf der Bühne zu stehen. Für die nahe Zukunft planen wir wieder Clubshows und Open-Air-Festival Auftritte, sowohl in Deutschland als auch im Ausland zu spielen. An neuer Musik wird aktuell natürlich auch wieder gearbeitet. Also abonniert uns auf Eurer liebsten Social Media Plattform und Eurem Streamingdienst, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Zuhause im Jugendhaus FränZ
SwC: Was verbindest Du mit Schweinfurt?
Tobi: Die wichtigsten Schweinfurter Institutionen sind für uns das Kulturzentrum Stattbahnhof und das Jugendhaus FränZ. Der Stattbahnhof als eines der letzten echten unabhängigen Kulturzentren in Bayern, ist unglaublich wichtig für die lokale aber auch internationale Konzertszene.

Konzert von „Shores Of Lunacy“ am 6.11. im Jugendhaus FränZ. Plakat: Shores Of Lunacy
Das Jugendhaus FränZ leistet außerordentliche Unterstützung für vor allem junge Bands. Sie helfen bei der Planung und Durchführung von Konzerten im Rahmen der Kommunalen Jugendarbeit und bieten zahllosen Schweinfurter Bands die Möglichkeit in ihren Räumen zu proben. In diesen Venues fühlen wir uns Zuhause.