Die Erde erhitzt sich zunehmend, immer „mehr heiße Tage und Tropennächte“ warten auf die Bevölkerung, sorgt sich der unterfränkische Landtagsabgeordnete Patrick Friedl von den Grünen. Was tun, wenn der Klimawandel weiter Fahrt aufnimmt und das Klima in Würzburg und Schweinfurt irgendwann wie im Süden Italiens wird? Dann sollen Hitzeaktionspläne helfen, die Gesundheit der Bevölkerung während Hitzeperioden zu schützen.
Noch keine Kommune hat einen Hitzeaktionsplan, obwohl bis 2025 erforderlich
Solche Pläne gibt es aber noch viel zu wenig, so Friedl. „Nach Auskunft des Gesundheitsministeriums hat bis heute noch keine Kommune in Bayern einen Hitzeaktionsplan fertiggestellt.“ Darüber hinaus gäbe es keine Kommune, die bisher eine staatliche Förderung erhalten habe, um so etwas überhaupt anzugehen. Und das, obwohl bereits 2020 der Beschluss gefasst wurde, dass es bis 2025 auf kommunaler Ebene solche Aktionspläne für den Schutz während Hitzeperioden geben solle.
Zahl der Hitzetoten könnte sich in Deutschland verdoppeln
„Wir können nicht warten, bis bei uns im Sommer die Hitze in den Innenorten so groß wird, dass die Menschen in ihren eigenen vier Wänden in Lebensgefahr kommen können. Wir brauchen heute wirksame Hitzeaktionspläne, gesicherte Warnungskaskaden zur Hitzewarnung sowie staatlich koordinierte Katastrophenschutz- und Evakuierungspläne für extreme Hitzewellen“, sagt Friedl. Schließlich gäbe es laut Schätzungen der Adhoc-Arbeitsgruppe von 2017 bis Ende des Jahrhunderts in Deutschland jährlich bis zu 8.500 Hitzetote mehr. Das wäre eine Verdoppelung zu dem, wie viele Tote die hohen Temperaturen schon heute fordern. Laut Robert-Koch-Institut und Ärzteblatt waren es 2018 etwa 8700 Menschen, die durch Hitze ums Leben gekommen sind.
Staatliche Förderung soll mehr Anreiz setzen
Der unterfränkische Abgeordnete fordert: „Es reicht nicht Informationen auf einer Internetseite zur Verfügung zu stellen. Die Kommunen brauchen feste Ansprechpersonen, mit denen sie ihre individuellen Probleme vor Ort lösen können. Die CSU/FW-Staatsregierung ist hier in der Pflicht, endlich die finanziellen und personellen Grundlagen zu schaffen.“