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Der Stolperstein von Auguste Baumbach in Würzburg. Foto: Melissa Schnabel
Der Stolperstein von Auguste Baumbach in Würzburg. Foto: Melissa Schnabel

Erinnerung an NS-Opfer: Zum ersten Mal Stolpersteinverlegung in Schweinfurt

Zum ersten Mal werden im Stadtgebiet Schweinfurt sogenannte Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus gesetzt. Infsgesamt drei Stolpersteine zur Erinnerung an die Schweinfurter Bernhard und Elise Adler sowie deren Sohn Wilhelm (Willy) Adler werden verlegt.

Im Rahmen einer kleinen Gedenkfeier, an der auch Zweite Bürgermeisterin Sorya Lippert sowie Susan Worthington, Urenkelin der Familie Adler, teilnehmen, werden am 23. November um 16 Uhr die Stolpersteine in der Siebenbrückleinsgasse 14 in der Innenstadt gesetzt. Die Initiative zur Verlegung der Stolpersteine ging von Urenkelin Susan Worthington aus.

Hintergrund zu den Stolpersteinen

Bernhard Adler (geb. 1869) wirkte in Schweinfurt als Religionslehrer der jüdischen Gemeinde und Gründer der ersten Privat-Handelsschule der Stadt, die für Männer und Frauen gleichermaßen zugänglich war. Familie Adler wohnte im heute nicht mehr existierenden Gemeindehaus der Israelitischen Kultusgemeinde Schweinfurt in der Siebenbrückleinsgasse 14. Heute befindet sich der Parkplatz der Sparkasse dort. Das Porträt des Ehepaars Adler ist auf einer der Stelen zum Synagogengedenkstein zu finden. Bernhard und Elise Adler wurden am 09. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie 1943 den Tod fanden. Willy Adler ist der Verfasser des Buches „Meine Jugend in Schweinfurt. Erinnerungen eines ehemaligen jüdischen Mitbürgers an seine Heimatstadt Schweinfurt aus den Jahren 1904 – 1934“ (1987, 2. Auflage 2021).

Das Projekt „Stolpersteine“

Künstler Gunter Demnig initiierte vor über 25 Jahren das Projekt „Stolpersteine“ zur Erinnerung an das Schicksal der in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten, vertriebenen, ermordeten oder in den Suizid getriebenen Menschen. Es gehört mittlerweile zu den tragenden Elementen der Erinnerungskultur in Deutschland. In 1.265 Kommunen wurden bisher Stolpersteine gesetzt. Die Gesamtzahl der Stolpersteine in Deutschland und 29 weiteren Ländern Europas beträgt über 96.000, davon zum Beispiel alleine in Würzburg bereits 677.

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