Was sich seit langem andeutete, wird nun traurige Gewissheit: Die Galeria Kaufhof-Filiale in Schweinfurt wird schließen. Bereits seit Jahren ist die Zukunft des großen Kaufhauses in der Schweinfurter Innenstadt ungewiss. Erst im Dezember brachte die geplatzte Übernahme des Handelsriesen Galeria Karstadt Kaufhof durch den vorgesehenen neuen Investor Markus Schön zusätzlich Ungewissheit über die Zukunft des Handelsgiganten und der Filiale in Schweinfurt. Nun veröffentlichte der Focus eine Liste der Filialen, bei denen eine Schließung zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten vorgesehen ist. Und Schweinfurt steht mit auf dieser Liste.
Vorgänger der Galeria Kaufhof in Schweinfurt: Erinnerungen an das Horten Kaufhaus
„Diese Entscheidung trifft uns hart. Galeria Kaufhof war ein fester und wichtiger Anlaufpunkt in der Schweinfurter Innenstadt. Seit Wochen befinden wir uns in Gesprächen und Kontakten mit allen beteiligten Akteuren. Auf einen solchen Entscheidungsprozess des Konzerns können wir als Kommune nicht einwirken. Leider war es der Stadt unmöglich, die Schließung der Filiale zu verhindern“, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
Deutschlandweit 52 Filialen und 5.000 Stellen betroffen
Deutschlandweit werden insgesamt 52 der verbliebenen 129 Filialen schließen. 5.000 Beschäftigte werden damit künftig ihren Arbeitsplatz verlieren. 21 von ihnen müssen bereits bis zum 30. Juni ihr Sortiment ausräumen. Die üblichen 31 Kaufhäuser, die den Sparmaßnahmen zum Opfer fallen – darunter auch die Filiale in Schweinfurt – werden erst bis 31. Januar 2024 geschlossen. Immerhin herrscht damit für die ca. 90 Beschäftigten in Schweinfurt endlich Gewissheit, wie lange ihr Arbeitsplätze noch erhalten bleiben. Außerdem hat die Stadt Schweinfurt dadurch ein knappes Jahr Zeit, sich über eine mögliche zukünftige Nutzung des gewaltigen bevorstehenden Leerstands mitten in der Stadt zu machen.
Attraktive Nachnutzungsmöglichkeit nötig
Bisher ist die Zukunft des Gebäudes, das die Kerninnenstadt mit der Stadtgalerie verbindet und daher einen wichtigen Knotenpunkt im Bereich der Schweinfurter Innenstadt darstellt, noch unklar.
„Die Schließung der Kaufhof-Filiale ist für das Schweinfurter Einzelhandelsangebot ein herber Verlust. Wir brauchen jetzt für diese exponierte Lage ein gutes und attraktives Gesamtkonzept, wie wir das Areal am Jägersbrunnen zukunftsfähig gestalten können. Wir sind dazu bereits in intensiven Gesprächen mit dem Eigentümer, welche Nachnutzungsmöglichkeiten denk- und machbar sind“, so Thomas Herrmann, Wirtschaftsförderer und Citymanager der Stadt Schweinfurt.
Besonders liege Oberbürgermeister Sebastian Remelé und auch Wirtschaftsförderer Thomas Herrmann die Zukunft des Personals der Kaufhof-Filiale in Schweinfurt am Herzen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten werde die Stadt Schweinfurt die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen, eine neue Perspektive zu finden.