Beim Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) stellten die Befragten den bayerischen Städten schlechte Noten aus. Auch Schweinfurt schneidet als Fahrradstadt schlecht ab. Allgemein bekommt Bayern von Fahrradfahrerinnen und -fahrern im Rahmen der Umfrage des ADFC in Sachen Fahrradfreundlichkeit die Schulnote 4 ausgestellt.
Freistaat Bayern weiterhin fahrradunfreundlich – In Puncto Fahrradmitnahme besonders schlecht
Damit bleibt der Freistaat laut ADFC weiterhin fahrradunfreundlich. Vor allem die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln sei in Bayern so unkomfortabel wie in keinem anderen Bundesland. Vergleichsweise gut bewerteten die Befragten aus Bayern dagegen die Erreichbarkeit ihres Stadtzentrums mit dem Fahrrad (Note 2,7). Von den bayerischen Städten schneidet Erlangen mit einer Bewertung von 3,24 noch am besten ab. Unser Schweinfurt bekam dagegen eine deutlich schlechtere Bewertung. Und dafür gibt es schlagkräftige Gründe, wie das Ergebnis der großen Umfrage zeigt.
Diese Note bekam Schweinfurt beim Fahrradklima-Test 2022
Zwar wissen viele Fahrradfahrerinnen und -fahrer die zahlreichen Einbahnstraßen zu schätzen, in denen man mit dem Fahrrad in der Gegenrichtung fahren darf. In dieser Kategorie schneidet die Stadt Schweinfurt mit der Note 2,9 am besten ab. In vielen anderen Bereichen sehen die Befragten jedoch noch deutlich Luft nach oben. So sei die Ampelschaltung für Fahrräder mangelhaft. Fast ebenfalls so schlecht (Note 4,9) bewerteten die Befragten die Führung an Baustellen und den öffentlichen Fahrradverleih in der Kugellagerstadt, wie im Umfrageergebnis des ADFC nachzulesen ist. Letzteres habe sich in den vergangenen zwei Jahren schließlich auch am meisten verschlechtert. Deshalb bekam die Stadt Schweinfurt beim Fahrradklima-Test 2022 des ADFC von den Befragten auch nur die Note 4,2 ausgestellt. Damit liegt Schweinfurt deutschlandweit im unteren Mittelfeld und konnte sich seit der ersten Erhebung 2014 abermals nicht verbessern. Maßnahmen der Stadt wie die Umwandlung des Schelmrasens und des Theodor-Fischer-Platzes zur Fahrradstraße konnten die insgesamt 362 teilnehmenden Fahrradfahrerinnen und -fahrer nicht zufriedenstellen.
Werbung für kommenden Volksentscheid
Aufgrund des anhalten schlechten Fahrradklimas macht der ADFC Bayern aktiv Werbung für den „Radentscheid Bayern“. Das Volksbegehren, das deutlich mehr als die erforderlichen 100.000 Unterschriften bekam, wird derzeit vom Verfassungsgerichtshof geprüft und dürfte noch dieses Jahr als Volksentscheid zur Abstimmung in ganz Bayern auf den Weg kommen. Darin fordert ein breites Bündnis verschiedener Organisationen wie eben der ADFC Bayern einen erheblichen flächendeckenden Ausbau von Radwegen und generell fahrradfreundlichere Verkehrskonzepte im gesamten Freistaat.