Das Nachtleben in Schweinfurt ist wieder ein bisschen vielfältiger geworden. Club Enso (Ensō) heißt das Projekt von Daniel Schüll und seinem Kollektiv, eine Art Clubversion light, an dem nicht jedes Wochenende gefeiert wird, aber immerhin mehrmals pro Monat Action ist. Der Club befindet sich im ehemaligen 360 Grad Club, den viele noch als damaliges Megadrom in der Adolf-Ley-Straße kennen dürften.
Zwei Opening-Abende liegen hinter Schüll und seinem Team, zwei Partys mit zwei unterschiedlichen konzeptionellen Ansätzen und zwei ganz unterschiedlichen Bilanzen. Denn während der junge Gochsheimer Unternehmer noch vom Hardtechno-Opening mit den DJs Scove und Veyla schwärmt, wolle er nach dem eher musikalisch allgemeiner gehaltenen und wenig gut besuchten Opening am 30. April „im Marketing noch einiges dazulernen.“
„Die zweite Eröffnung war nicht der Mega-Hit“
„Wir sind ein junges Team und lernen aus allen Fehlern“, sagt Schüll. Für das Opening für die Allgemeinheit haben „ein paar Sachen gefehlt“, allen voran das Marketing, dass das „A und O“ sei. Und dass man in Sachen Datum sich mehr abstimmen müsse. „Die zweite Eröffnung war nicht der Mega-Hit, da ist es wichtig, das Konzept zu überdenken.“ Sorgen wegen der Kosten muss sich der Clubnachwuchs aber weniger machen, „wir sind da auch schmerzfrei“, sagt der DJ. Schließlich habe man nicht alles auf eine Karte gesetzt.

Ein Moment des Techno-Openings im Enso am 22. April. Foto: Daniel Schüll
Konzentration auf elektronische Veranstaltung im Bereich Techno und Hard-Techno
Techno und Hard-Techno, das ist es, wofür Schüll und seine Mannschaft brennen und wo sie stark seien. Und diese Veranstaltungen sollen in den kommenden Monaten auch im Fokus stehen. Man wolle darüber hinaus auch anderen Konzepten wieder Raum geben, beispielsweise auch mal einer Ü30- oder Ü40-Party oder auch Hip-Hop-Sound auf Latino-Rhythmen treffen lassen, offen sei er für alles „was in Schweinfurt noch fehlt“.
Er und sein Team seien nicht sehr erfahren, man wolle aber dazulernen. „Wir haben einen mega Club und haben eine mega Anlage, die wohl Beste in ganz Schweinfurt“, sagt der Gochsheimer. Und die wird im Mai dann wieder beschallt. „Am 20. Mai ist die nächste Party. Da haben wir mit „hypnotic visions“ eine „Unchained“-Veranstaltung, die schon zwei bis drei Mal stattgefunden hat. Zu Gast wird ein Resident vom Haus33 in Nürnberg sein. Darüber hinaus spielen Daniel Sperling und Frank White aus Schweinfurt.“ Auch wenn es bis Herbst im Club Enso sehr viel mehr Techno-Partys als andere Musikrichtungen geben wird, ist Schüll wichtig, dass „jede Veranstaltung ein anderes Flair haben soll.“
Wie schwer ist also aller Anfang? „Ich würde ein Mittelding aus schwerem und leichten Start mit Tendenz zu einem leichten Start sagen. Als Unternehmer gibt es eine Anspannung, die da ist und auch größer als zuvor ist. Aber die Zahlen machen Sinn und haben bei den elektronischen Veranstaltungen so weit gepasst. Da bin ich also zuversichtlich.“