Als Einwohner von Dörfern wie Kleinrheinfeld oder Michelau im Steigerwald regelmäßig und bequem den ÖPNV nutzen? „Vergiss es“, würden die allermeisten Einheimischen antworten. Mit einem neuen, smarten Konzept, namens „callheinz“ wollen die Landkreise Schweinfurt und Kitzingen dem Abhilfe schaffen und das bisher zum Teil kaum vorhandene ÖPNV-Angebot in den entlegensten Winkeln erheblich verbessern.
Ländlicher Raum wird mit „callheinz“ attraktiver
Seit dem 2. Mai 2023 ist der Mobilitätsservice „callheinz“ in Teilen der Landkreise Schweinfurt und Kitzingen verfügbar. Das LRA Schweinfurt bezeichnet den Start als großen Schritt in Richtung eines wesentlich attraktiveren Nahverkehrs im ländlichen Raum. „Die Landkreise Schweinfurt und Kitzingen haben dieses wegweisende Projekt über viele Monate intensiv gemeinsam geplant und vorbereitet. Nun freue ich mich, unseren neuen Mobilitätsservice ,callheinz´ zusammen mit meiner Amtskollegin Tamara Bischof heute freizugeben“, sagte Landrat Florian Töpper (Landkreis Schweinfurt) zum offiziellen Starttermin von „callheinz“ in Gaibach. Landrätin Tamara Bischof (Landkreis Kitzingen) erklärte: „Ziel ist es, mit diesem Angebot den Menschen aus ländlicheren Gegenden eine nachhaltige und bezahlbare Mobilität zu gewährleisten. Das Projekt macht damit sicherlich auch den ländlichen Raum attraktiver und kommt somit der ganzen Region zugute.“
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6-Sitzerautos halten an bestehenden und virtuellen Haltepunkten
Und so funktioniert callheinz: Über eine kostenlose App oder die kostenfreie Hotline 0800/4560011 können Bürgerinnen und Bürger im Bediengebiet Fahrten buchen. Die 6-Sitzerautos der „callheinz“-Flotte sammeln die Fahrgäste dann entweder an bestehenden ÖPNV-Haltestellen oder an weiteren, neu definierten virtuellen Haltepunkten, sogenannten „callheinz-Haltepunkten“, ein; von dort werden sie zum jeweils gültigen ÖPNV-Tarif zu geeigneten Umsteigemöglichkeiten auf den regulären Linienverkehr gebracht – oder direkt ans Ziel, wenn kein zeitlich passender Bus verkehrt. Der neue Mobilitätsservice kann demnach als professionalisiertes Rufbusssystem betrachtet werden.
Bezahlung auf vielfältige Weise möglich – auch Deutschlandticket ist gültig
Die Bezahlung erfolgt via Smartphone, über gängige digitale Zahlungsdienste wie Kreditkarte oder auch bar oder elektronisch in den „callheinz“-Fahrzeugen. Wie für alle Nahverkehrsmittel hierzulande gilt das 49-Euro-Ticket (Deutschlandticket) auch für „callheinz“: Einfach vorzeigen und mitfahren. Zu Beginn verkehren die „callheinz“-Fahrzeuge montags bis freitags zwischen 5 und 23 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen zwischen 7 und 21 Uhr in folgenden Bediengebieten:
Landkreis Schweinfurt: Gerolzhofen, Kolitzheim, Sulzheim, Grettstadt, Dingolshausen, Donnersdorf, Michelau im Steigerwald, Frankenwinheim, Lülsfeld, Oberschwarzach, jeweils mit allen Gemeindeteilen sowie den Gemeindeteilen Heidenfeld und Hirschfeld.
Landkreis Kitzingen: Volkach, Prichsenstadt, Wiesentheid, Geiselwind, Abtswind, Rüdenhausen, Gemeinde Castell, jeweils mit allen Stadt- beziehungsweise Ortsteilen.